Mitteilungen des Gemeinderates - Oktober 2018
Aufhebung Feuerverbot
Aufgrund der sehr trockenen und heissen Witterungsverhältnisse im Sommer hat der Gemeinderat am 19. Juli 2018 ein absolutes Feuerverbot auf dem Gemeindegebiet von Amden erlassen. Dank ausreichend Niederschlägen konnte der Gemeinderat am 28. August 2018 das absolute Feuerverbot widerrufen. Am 5. September 2018 hat der Kanton St. Gallen das kantonale Feuer- und Feuerwerksverbot im Wald und in Waldesnähe ebenfalls aufgehoben.
Widerruf Wassersparen
Die langanhaltende Trockenperiode im Sommer 2018 hat dazu geführt, dass die Quellerträge in Amden stark rückläufig waren. Am 7. August 2018 hat der Gemeinderat alle Haushaltungen im Versorgungsgebiet der Wasserversorgung Amden aufgefordert, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen. Der Aufruf zeigte rasch die erhoffte Wirkung. In den Tagen nach dem Aufruf nahm der Wasserverbrauch spürbar ab.
Nach den ersten, eher spärlichen Niederschlägen im August hatte sich die Situation noch nicht wesentlich verbessert. Nun aber – dank den teils ergiebigen Niederschlägen in den letzten beiden Wochen – hat sich die Lage deutlich entspannt. In den verschiedenen Quellen im Versorgungsgebiet kann nun wieder ein konstanter Zufluss auf normalem Niveau verzeichnet werden. Die Trink- und Löschwasserversorgung ist ohne Sparmassnahmen gewährleistet und der Gemeinderat konnte den Aufruf zum Wassersparen am 12. September 2018 widerrufen. In wenigen Tagen wird es zudem möglich sein, in Notfällen Wasser von Weesen nach Amden zu pumpen. Der Gemeinderat dankt der Bevölkerung für den sparsamen Umgang mit dem Trinkwasser in den vergangenen Wochen.
Projektierungskredit Alters- und Pflegeheim
Für den Ersatzneubau des Alters- und Pflegeheims im Aeschen hat der Gemeinderat einen Projektwettbewerb durchgeführt. Den ersten Rang hat das Projekt «AMON» der Architektengemeinschaft Gret Loewensberg Architekten GmbH & Clea Gross Architekten GmbH, Zürich, erreicht. Im letzten Jahr hat der Gemeinderat intensiv am Projekt weitergearbeitet. Unter anderem wurde das Projekt auf 24 Betten und vier Wohnungen (anfänglich waren 32 Betten und vier Wohnungen geplant) reduziert.
Die erste Kostenschätzung für den Ersatzneubau des Alters- und Pflegeheims liegt bei rund 12.6 Mio. Franken – dies bei einer Kostengenauigkeit von + 20%. Bei einer Kostengenauigkeit von lediglich + 20 % sind die Kosten derzeit ein zu grosser Unsicherheitsfaktor, um direkt über das Bauprojekt abstimmen zu können. Um eine für die Urnenabstimmung erforderliche Kostengenauigkeit von + 10 % zu erreichen, sind weitere phasenübergreifende Arbeiten in der Projektierung erforderlich. Konkret ist das Projekt aus architektonischer Sicht zu konkretisieren und es sind verschiedene Fachplaner und Spezialisten beizuziehen, um die nötige Kostengenauigkeit erreichen zu können. Auf Basis der massgebenden SIA-Normen hat die Architektengemeinschaft Gret Loewensberg Architekten GmbH & Clea Gross Architekten GmbH, Zürich, die für den nächsten Planungsschritt nötigen Leistungen mit Fr. 383'600.00 (inkl. MwSt.) offeriert.
Wichtig zu wissen ist, dass die beschriebenen Projektierungsarbeiten für den geplanten Ersatzbau ohnehin notwendig sind. Hätte der Gemeinderat der Bevölkerung direkt den Baukredit zur Abstimmung unterbreitet, wären diese Projektierungskosten ebenfalls – jedoch erst nach der Abstimmung über das Bauprojekt – entstanden. Mit anderen Worten: Der dereinstige Baukredit wird (um die Höhe des Projektierungskredits) tiefer ausfallen.
Gemäss Art. 36 der Gemeindeordnung der politischen Gemeinde Amden in Verbindung mit Ziffer 1 des Anhangs dazu sind Ausgaben für Projektierungen über 100'000 Franken je Fall in Form eines Gutachtens der Bürgerversammlung zu unterbreiten. Die Bürgerversammlung findet am Montag, 12. November 2018, abends, im Gemeindesaal statt. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger werden Ende Oktober 2018 mit den detaillierten Abstimmungsunterlagen bedient.
Steinschlagschutz Betliserstrasse
An der Betliserstrasse haben sich in der Vergangenheit wiederholt Steinschläge ereignet. Der Gemeinderat hat – in Zusammenarbeit und Absprache mit den kantonalen Amtsstellen – im Frühling 2017 eine umfassende Gefahren- und Risikoanalyse in Auftrag gegeben. Die Analyse hat ergeben, dass es einzelne Abschnitte entlang der Betliserstrasse mit einer besonders grossen Gefährdung gibt und die Risiken durch gezielte Massnahmen an den neuralgischen Punkten halbiert werden können.
Im am meisten gefährdeten Abschnitt wurden im vergangenen Winter bereits Sofortmassnahmen umgesetzt. Diese beinhaltete die Säuberung des Abschnitts und die Installation eines 500 kJ starken Steinschlagschutznetzes. Der Gemeinderat hat die Amberg Engineering AG, Chur, im letzten Herbst beauftragt, auf Basis der Gefahren- und Risikoanalyse ein Steinschlagschutz-Projekt auszuarbeiten. Dieses liegt nun vor und sieht an sechs Standorten Massnahmen vor. An einem Standort ist eine Sicherung mit Felsnägeln geplant und an fünf weiteren Standorten je ein Steinschlagschutznetz.
Die veranschlagten Baukosten für die total sechs Netzstandorte und die Ankersicherung des Felskeils betragen ca. 1.35 Mio. Franken (inkl. MwSt.). Aufgrund der sehr grossen Dringlichkeit der Massnahmen und der Tatsache, dass sich das Gefahrengebiet im Wald befindet, wird das Kantonsforstamt das Steinschlagschutzprojekt als «Forstprojekt» behandeln und einen namhaften Subventionsbeitrag an das Projekt sprechen. Die Höhe des Subventionssatzes wird das Kantonsforstamt in den nächsten Tagen festlegen.
Die Ausführung der Bauarbeiten dürften – gemäss jetzigem Wissensstand – rund zwölf Monate in Anspruch nehmen. Aus Rücksicht auf die Einwohnerinnen und Einwohner in Betlis hat der Gemeinderat entschieden, die Bauarbeiten zu etappieren. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich jeweils im Winterhalbjahr stattfinden. Um die Sicherheit während der Bauausführung gewährleisten zu können, ist es unumgänglich, die Strasse an den Werktagen tagsüber komplett (für Fahrzeuge und Fussgänger) zu sperren. Vom Abend bis am frühen Morgen (an den Werktagen) sowie an Samstagen und Sonntagen wird die Betliserstrasse ohne Einschränkungen befahrbar sein. Die vorbeschriebene voraussichtliche Bausaison und die Strassensperren entsprechen dem aktuellen Diskussionsstand, welcher im Rahmen des Submissionsverfahrens aber durchaus noch Änderungen erfahren kann.
Während den Bauarbeiten wird die politische Gemeinde für die Einwohnerinnen und Einwohner in Betlis ein «Ruf-Taxiboot» anbieten, welches zwei bis drei Mal am Tag zwischen Betlis und Weesen / oder allenfalls dem Lago Mio verkehren wird. Die Details dieses Dienstes und die Kosten für den Schiffsverkehr sind derzeit noch Gegenstand von laufenden Abklärungen. Der Gemeinderat wird in der nächsten Ausgabe der Ammler Zitig – und vor allem in der Abstimmungsbotschaft für die Bürgerversammlung – genauere Angaben darüber machen können.
Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass die Ausführung des Steinschlagschutz-Projekts für die Einwohnerinnen und Einwohner von Betlis grössere Einschränkungen mit sich bringen wird. Die Öffentlichkeit steht aber – aufgrund der vergangenen Steinschlagereignisse sowie des vorliegenden Gefahren- und Risikoberichts – in der Pflicht, die nötigen Massnahmen zeitnah umzusetzen. Der Gemeinderat wird die Einwohnerinnen und Einwohner von Betlis zu gegebener Zeit an einer Informationsveranstaltung über das Projekt und die Einschränkungen informieren.
Aufgrund der Höhe der zu erwartenden Restkosten hat die politische Gemeinde den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern das Projekt anlässlich einer Bürgerversammlung (Antragstellung in der Form eines Gutachtens) zu unterbreiten. Das Geschäft gelangt an der Bürgerversammlung vom Montag, 12. November 2018 zur Abstimmung. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger werden Ende Oktober 2018 mit den detaillierten Abstimmungsunterlagen bedient.
Neues Fahrzeug
Der Werkdienst der politischen Gemeinde Amden verfügte in der Vergangenheit über zwei Kommunalfahrzeuge und einen Bus. Aufgrund von sehr hohen Reparaturkosten hat der Gemeinderat anfangs dieses Jahres beschlossen, das Fahrzeug «Bucher» des Werkdienstes durch einen Kommunaltraktor zu ersetzen. Ein Kommunaltraktor vermag die Bedürfnisse des Werkdienstes besser abzudecken als ein zweites Kommunalfahrzeug. Nach Durchführung des Submissionsverfahrens konnte der Gemeinderat den Auftrag für die Lieferung des Traktors an die Garage Gmür AG, Amden, erteilen. Die Übergabe des Fahrzeugs ist Ende August 2018 erfolgt.
Golfplatz Arvenbüel
Die IG Golfplatz Amden-Arvenbüel möchte im Arvenbüel einen Golfplatz realisieren. Eine erste Voraussetzung hierfür ist die Bezeichnung des Areals im kantonalen Richtplan. Im letzten Jahr hat der Kanton St. Gallen den geplanten Golfplatz-Arvenbüel als «Zwischenergebnis» in den Richtplan-Entwurf aufgenommen. Damit der Richtplaneintrag definitiv beurteilt werden kann, haben die Projektverantwortlichen die im kantonalen Richtplan aufgeführten Themen im Detail zu behandeln und insbesondere die Auswirkungen auf Raum und Umwelt sowie die Massnahmen zur Lösung möglicher Konflikte oder Probleme aufzuzeigen. Erst dies ermöglicht auf Kantonsstufe eine umfassende Interessensabwägung.
Die IG Golfplatz Amden-Arvenbüel hat dem Gemeinderat im August 2018 das Projekt im Detail erläutert und eine umfassende Grundlagenbroschüre eingereicht. Das Konzept der Interessengemeinschaft, ein zusätzliches Angebot für den Sommertourismus zu schaffen, überzeugt. Der Gemeinderat hat dem kantonalen Amt für Raumentwicklung und Geoinformation (AREG) beantragt, den Standort Amden-Arvenbüel definitiv als Golfplatz in den kantonalen Richtplan aufzunehmen.
Spülung von Abwasserleitungen
Im Rahmen des generellen Entwässerungskonzepts (GEP) hat die politische Gemeinde periodisch die Abwasserleitungen zu spülen. Damit soll einerseits verhindert werden, dass Rückstände in den Leitungen stecken bleiben und andererseits die Leitungen über lange Zeit funktionstüchtig bleiben. In diesem Herbst werden Schmutz- und Meteorwasserleitungen von total rund 9.7 Kilometer im Raum Vorderdorf-Holzli-Ufrechten-Sell-Tscherwald gespült. Der Gemeinderat hat den entsprechenden Auftrag an die Ketrag AG, Glarus, erteilt. Die betroffenen Grundeigentümer werden vom Gemeinderat noch schriftlich über die Arbeitsausführung informiert.
Batteriespeicher
Auf dem Dach des Gemeindesaals befindet sich eine Photovoltaikanlage. Die Anlage produziert häufig mehr Strom als der Gemeindesaal benötigt. Bisher wurde der überschüssige Strom ins öffentliche Stromnetz abgegeben, wofür die politische Gemeinde Amden eine (bescheidene) Entschädigung erhalten hat. Das Hallenbad, welches sich gleich oberhalb des Gemeindesaals befindet, benötigt hingegen viel Strom. Der Gemeinderat hat daher beschlossen, einen Batteriespeicher einzubauen, sodass der überschüssige Strom vom Dach des Gemeindesaals künftig im Hallenbad verwendet werden kann.
Unterhalt WC-Anlage
Kevin Kesselring, Seeren 708, hat den Auftrag für den Unterhalt der öffentlichen WC-Anlage in Betlis gekündigt. Neu übernimmt diese Aufgabe die Familie Zahner, Untere Betliserstr. 4.
Vergabe Lehrstelle
Für die Lehrstelle auf der Gemeindeverwaltung Amden mit Lehrbeginn im Sommer 2019 sind zahlreiche Bewerbungen eingegangen. Als neue Lernende hat der Gemeinderat Eleonora Caccioppoli, Weesen, gewählt.
Baubewilligungen
Der Gemeinderat hat folgende Baubewilligungen erteilt:
Exposito Ruth, Dorfstrasse 36: Einbau neue Küche im Erdgeschoss, Anpassung Lüftung, Neubau Toilette im Hotel Restaurant Sonne; Scheuchzer Ursula, Stocksittenstrasse 17: Anbau Unterstand; Frei Florian und Daniela, Windeggstrasse 6: Neubau Gerätehaus.